Landwirtschaft setzt Vögeln zu
Fast die Hälfte der heimischen Arten ist gefährdet / Bestand des Seeadlers erholt sich.
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BERLIN/HILPOLTSTEIN (dpa). Fast
die Hälfte der 248 heimischen Brutvogelarten in Deutschland stehen auf der neuen Roten Liste. Unter den 118 Arten in verschiedenen Gefährdungsstufen fänden sich nun auch ehemals häufige Brutvögel
wie Mauersegler, Feldlerche und Kiebitz, sagte Hans-Günther Bauer, Vorsitzender des Rote-Liste-Gremiums am Donnerstag. "Das ist ein katastrophaler Zustand." Gründe dafür seien die intensive
Landwirtschaft, die weniger Raum für die Tiere lasse, Monokulturen wie Mais und dicht besiedelte Regionen – vor allem in Westdeutschland. Bedeutsam ist nach Angaben des Gremiums auch ein
dramatisches Insektensterben, das ebenfalls in direktem Zusammenhang mit der intensiven Agrarwirtschaft stehe.2. Seeadler Foto: dpa
Die Rote Liste der Brutvögel wurde vom Deutschen Rat für Vogelschutz, dem Naturschutzbund Nabu und dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern veröffentlicht. Sie enthält verschiedene
Gefährdungsstufen für Brutvögel. 29 Arten sind danach vom Aussterben bedroht, darunter Birkhuhn, Kornweihe sowie Küsten- und Brandseeschwalbe. 19 sind stark gefährdet, unter anderem Turteltaube
und Braunkehlchen. Andere wie die Rauchschwalbe sind gefährdet. In die Vorwarnstufe gerieten auch häufige Arten wie der Haussperling. Einige der ehemaligen Sorgenkinder des Naturschutzes wie
Weißstorch und Seeadler haben sich dagegen deutlich erholt. Insgesamt falle die Bilanz im Vergleich zu den vorherigen Fassungen negativ aus.
Die Kategorien der Liste reichen von "Ausgestorben oder verschollen" über "Vom Aussterben bedroht" und "Stark gefährdet" bis "Gefährdet". Danach gibt es die Kategorie "Extrem selten" und die
Vorwarnliste.
Quelle: Badische Zeitung, Fr, 26. August 2016