TETRA-Funk

Hier geht es zur aktuellen Petition aus Herrischried:

 

http://tetrafunk-abschalten.jimdo.com/

 

9.11.2014:

"In Südtirol wird für 4,7 Millionen Euro ein neues, digitales Funknetz für den Zivilschutz realisiert. Doch wie gesundheitsschädlich ist dieses Netz überhaupt? In Deutschland machen zahlreiche Initiativen auf die möglichen Folgen aufmerksam. ..."

interessanter Artikel, es geht um den bei uns schon besser bekannten TETRA-Funk

Quelle: http://www.tageszeitung.it/2014/11/09/gefaehrlicher-funk/

20.6.2014:

Den TETRA-Funk betreffender Auszug aus dem auf FB veröffentlichten Offenen Brief eines Polizeibeamten an den Innenminister von NRW:

 

... Auch haben Sie nach jahrelanger Planung endlich durchgesetzt, dass der Digital-Funk Einzug in unsere Streifenwagen erhält. Auch dafür vielen Dank. Dass die digitalen Funkgeräte bei der Einführung 2013/2014 dem technischen Stand von 1998 entsprechen – Schwamm drüber. Mehr war vermutlich nicht drin. Vielleicht können Sie mal Vorträge darüber halten, wie es Ihnen gelungen ist, absolut veraltete Technik zu erwerben und dies als Erfolg zu verkaufen. Da kann bestimmt der ein oder andere Kaufmann in der freien Wirtschaft noch etwas lernen. Ich glaube, die wenigsten von denen haben die Fähigkeit einem Kunden heute noch ein Handy von 1998 zum vollen Preis zu verkaufen.
Dass für den Digital-Funk eine Lizenz erworben worden ist, die den Empfang nur auf freier Fläche garantiert? Nicht schlimm, die wenigsten polizeilichen Einsätze finden ja bekanntlich in Gebäuden statt. Die teurere Lizenz, die auch den Empfang in Gebäuden gewährleisten soll, dieses Mehr war vermutlich einfach nicht drin. Immerhin hören wir jetzt, wenn wir keinen Funkempfang haben, da das Digital-Gerät dann piepst. Dann greifen wir natürlich gerne zum Handy. Gut, dann können die anderen Kollegen nicht mithören, was gerade passiert und das wir sie ggf. dringend brauchen, aber wir warten gerne auch mal auf Hilfe und Unterstützung. Dabei können wir nochmal richtig nachempfinden, wie sich der Bürger wohl fühlt, wenn er auf uns warten muss. Solche Bürgernähe ist uns wichtig. ...

 

Der ganze Text findet sich hier:

 

https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=1471486946429901&id=100007058298458&fref=nf

10.6.2014: Ganz aktuell erreichte uns zum Thema TETRA-Funk folgende Aussage eines Insiders, eines Funktechnikers:

 

Ihre Kritik am Tetra-Behördenfunk kann ich vollumfänglich bestätigen. Wegen mangelnder Fachkenntnis kann ich zwar keine Gesundheitsrisiken einschätzen (die generelle gepulste Strahlungen bei allen Digitalfunkverfahren sind wohl nicht unerheblich) Aus funktechnisch-fachlicher Sicht sagen mir die gängigen Digitalfunkverfahren - also auch Tetra-Behördenfunk - dagegen umso mehr.

Soweit Ihnen bisher nicht bekannt, übersende ich Ihnen nachfolgende Punkte zur weiteren Verwendung bzw. Veröffentlichung. Bitte jedoch erst nach vorheriger Rücksprache meinen Namen dabei nennen.

Vorbemerkung: In Berlin wird anlässlich der jüngsten Digitalfunkprobleme das BMI (Bundesministerium des Innern) lt. Berliner Morgenpost erwähnt: Dies hätte eine Vorgabe gemacht, nach der Ende 2014 bundesweit alle bisherigen Polizeifunk-Analogfrequenzen zu räumen wären, weil sie verkauft sind:

1) Das BMI ist nicht für die Frequenzkoordination bzw. Frequenzzuweisung und somit auch nicht für den Frequenzverkauf zuständig! Dies obliegt ausschlieslich der Bundesnetzagentur (BnetzA) und dem übergeordneten Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Stellt sich somit die Frage, ob das BMI hier Behörden-Wunschdenken äusserte und damit seine Kompetenzen überschritt, um z.B. bei Polizeibehörden/Bevölkerung künstlich Unruhe zu schaffen.

2) Die BnetzA plant eine Frequenzversteigerung (sog. Digitale Dividende) Anfang 2015. Lt. bisher bekannten Plänen kommen dabei 700Mhz-Segmente (bisher u.a. für drahtlose Mikrofonanlagen) und auslaufende 800Mhz und 900 Mhz -Mobilfunkfrequenzteilbereiche unter den Hammer. Keiner dieser Bereiche ist der Nutzung des analogen BOS-Funks zugeordnet. Irgendwelche Polizeifunk-Analogfrequenzen rd. 84-87MHz und rd. 167-174 Mhz Bereiche befinden sich nicht in den bisher bekannten Plänen.

Im übrigen stellt sich die Frage, wie im Sommer 2014 bereits Frequenzen verkauft sein können, wenn die dazugehörige Versteigerung erst Anfang 2015 stattfindet? Aus vorgen. Gründen ist die erwähnte BMI-Aussage inhaltl. sehr zweifelhaft.

Mit dem Digitalfunk selbst sind massive Mängel und Risiken für Einsatzkräfte und Bevölkerung gleichermassen verbunden. Das Thema war und ist wiederholter Schwerpunkt z.B. bei "Report-München Ende Nov. 2010, Der Spiegel Ausgabe Nr. 44 vom Ende Nov. 2010, bzw. Anfang Dez. 2010.

Ich selbst bin ehem. hauptamtl. Mitarbeiter einer Hilfsorganisation, beschäftige mich seit über 35 Jahren mit der Funktechnik (u.a. Inhaber der höchsten Lizenzstufe zum Amateurfunkdienst - kein CB Funk! , Inhaber einer Flugfunkzulassung) und bin nicht gewillt, dass auch mit meinen Steuergeldern ein Projekt aufgebaut und betrieben wird, welches im Gefahrenfall nicht meine persönliche Sicherheit garantiert.

Allein u.a. wegen nachfolgender Punkte/Fakten empfiehlt sich dringend der unbefristete Analogfunkweiterbetrieb, weil der Digitalfunk auch zukünftig kein adäquater Ersatz sein kann.

Die für den Digitalfunk zuständige Bundesbehörde BDBOS bestreitet grundsätzlich alle bisher genannten Mängel und Risiken, bzw. wiegelt diese ab.

Hier auszugsweise Details aus noch mehr hier vorliegenden Punkten:

1. Digitalfunkreichweiten:
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Um gut 1/2 - 3/4 geringer als beim jetzigen Analogfunk. Die wichtigsten Ursachen:

a) Frequenzbereiche: Digitalfunkfrequenzbereich 380 MHZ - 400MHZ, Analogfunkfrequenzbereich rd. 86 MHZ und rd. 170 MHZ. Physikalischer Grundsatz: Je höher die Trägerfrequenz, desto geringer die quasi-optische Reichweite.

b) Im Vergleich zum Analogfunk müssen beim Digitalfunk ausserdem u.a. Symbolraten, FEC-Fehlerkorrekturen, Zeitschlitze usw. mit übertragen werden. Werden z.B. bei schlechten Empfangsverhältnissen, gestörten Frequenzen, etc...NICHT ALLE vorgen. Parameter mitübertragen, bricht die Funkverbindung ohne Vorwarnung ab, bzw. kommt erst gar nicht zustande. Beim Analogfunk = schlimmstenfalls ein Rauschen bei dem die Stimme der Leit-bzw. Gegenstelle durchaus noch hörbar bzw. verständlich ist. Beim Digitalfunk schwere Dropouts und unverständliche Klötzcheneffekte.

Auf den Punkt gebracht, benötigen alle z.Zt. gängigen Digitalfunkverfahren im Analogfunkvergleich wesentlich mehr effekt. Feldstärke/besseren Empfang.

Schon aus diesen Gründen müssen deutschlandweit viel mehr Funkmasten als ursprünglich geplant errichtet werden - ein immenser Zusatzkostenfaktor. Im Direktfunkverkehr erweist sich der Digitalfunk deshalb im Vergleich zum Analogfunk an Einsatzstellen z.B. innerhalb von Gebäuden, U-Bahnhöfen, Tunnelanlagen als schlicht unbrauchbar. Hierzu liegen mir div. gesicherte Infos vor, deren Übermittlung gerne auf entsprechende Anfrage.

Im DMO-Betrieb (ohne Relaisfunkstellen/Umsetzer) sind max. nur wenige Hundert Meter Reichweite bei freiem Gelände erzielbar. Diese seien z.B. lt. eines mir vorliegenden Schreibens vom 17.06.2011 des Landtages Brandenburg/Petitionsausschuss ausreichend.

2. Digitalfunk-Leistungskapazität
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3Kbit/sek innerhalb des TETRA-Relaese 1 Verfahrens. 3Kbit/sek sind aber nur bei voller Verfügbarkeit aller Kapazitäten des Digitalfunksystems machbar. Bei starkem Funkverkehr reduziert sich diese Rate entsprechend drastisch. Mit dieser Datenrate sind bestenfalls Telefonate möglich. Die Übermittlung von Einsatzlageplänen, Fahndungsfotos, etc...dürfte gelinde gesagt "seine Zeit dauern". Schon deshalb erscheint Sprechfunkverkehr mit gleichzeitiger Datenübertragung praktisch undurchführbar.

3. Digitalfunk-Abhörsicherheit
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Wurde u.a. im Sommer 2011 und bereits 2006 in Aachen mittels eines Notebooks mit Soundkarte und relativ simpler Software geknackt. Ähnliches dürfte zukünftig bei "superhart codierten" Varianten zu erwarten sein.

Stellt sich auch die Frage, was gefährlicher für Einsatzkräfte und Bevölkerung ist: Beim Analogfunk ein paar"ungeladene Zaungäste" zu haben, oder beim vermeintlich abhörsicheren Digitalfunk bei Störungen/Ausfällen die Nichterreichbarkeit von Einsatzkräften bzw. Leitstellen? Die "wirklich sensiblen" Einsätze werden schon lange per Handy abgewickelt.

4. Digitalfunk-Sabotage-Sicherheit
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Lt. Befürwortern wäre der Digitalfunk gegenüber dem Analogfunk sabotagesicher. Das genaue Gegenteil ist der Fall! Während der Mai-Demos am 01.05.2012 wurde in Berlin-Kreuzberg speziell der Polizei-Digitalfunk mehrfach über Stunden vorsätzlich gestört. U.a. genau deshalb konnte die Info über durch Polizisten aufgefundene Rohrbomben nur stark verzögert weitergeleitet werden. In solchen Fällen ist kein Umschalten auf andere Kanäle/Frequenzen wie beim Analogfunk machbar. Begründung in Punkt 5a) und 5b)

5. Digitalfunkbetriebssicherheit
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a) Beim Digitalfunk kommt ein Bündelfunksystem zum Einsatz. Bei Störungen/Ausfällen sind im Vergleich zum Analogfunk ALLE Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten gleichermassen betroffen. Es gibt im Vergleich zum Analogfunk keine kommunikativen Rückfallebenen/Ausweichmöglichkeiten, insbesondere bei Relaisstellenbetrieb (TMO-Modus).

b) Beim bisherigen Analogfunk grösstenteils jeweils völlig unabhängig arbeitende Frequenzen/Kanäle, schon deshalb sind flächendeckende Ausfälle/Störungen im Vergleich zum Digitalfunk techn. unmöglich. Schlimmstenfalls fallen einzelne Kanäle/Frequenzen aus, jedoch keine kompletten Bereiche. U.a. deshalb bemerkt z.B. die Polizei nichts von Funkproblemen der Feuerwehr und umgekehrt. Grundsätzlich stehen für derartige Fälle i.d.R. problemlos zu schaltende Reservekanäle/Frequenzen zur Verfügung.

c) In ganz Bayern nach nur 2monatigem Probebetrieb im Febr. 2011 Digitalfunkprojektstop und Rückkehr zum Analogfunk nach dem Auftreten massiver Probleme u.a. bezgl. Reichweiten, unverständlicher/zerkackter Gesprächsqualitäten, Fehlverbindungen zu anderen Funkteilnehmern und umständlicher Handhabung/Bedienung der Digitalfunkgeräte. Die Digitalfunkverantwortlichen sprachen u.a. von "Fehlern der Prioritätsstufe1 welche die Fortsetzung des Probebetriebs unsinnig erscheinen liessen".

d) Wenig Vertrauen staatlicher Stellen in den Digitalfunk: Lt. Rettungsdienst.de bekam die Fa. "life is simple" Anfang August 2011 nach einer Ausschreibung des Bundesamtes für Bevölkerungschutz in Münster den Zuschlag für 500 2m Analogfunkgeräte des Herstellers "Rexon" mit einer Option für weitere 600 Geräte zur Bestückung ihrer Einsatzfahrzeuge.

Deutschlands Digitalfunk-Hauptverantwortliche das Bundesinnnenministerium bestellte Ende August 2012 rd. 1800 Handfunkgeräte für alle seine Behörden.

Wirtschaftlich betrachtet bestellt niemand Analogfunkgeräte bei geplanter Abschaltung des Analogfunks selbst. Würden schon deshalb der Digitalfunk-Hauptverantwortliche - das Bundesinnenministerium - und das Bundesamt für Bevölkerungschutz pikanterweise Analogfunkgeräte in jeweils grosser Stückzahl bestellen, wenn sie Vertrauen in den Digitalfunk hätten? Wohl kaum...

Das Bundesinnenministerium listete lt. einem Sachstandsbericht von Mitte Sept. 2012 div. Digitalfunkprobleme - bzw. Totalausfälle in ganz Deutschland auf. So sei es u.a. beim Papst-Besuch im September 2011 zu einem kurzfristigen Ausfall im Bereich einer Basistation in Berlin gekommen. Auch beim Castor-Transport zwei Monate später gab es Probleme, es kam zu einem deutlich bemerkbaren lastenbedingten Warteschlangenbetrieb. Bei den 1.-Mai-Demos 2012 in Berlin war der Sprechfunk sogar vier Stunden lang nur eingeschränkt möglich.

Staatliche Stellen äussern sich - wenn überhaupt - nur sehr widerwillig zum Thema. Die ausdrückliche Erwähnung von gravierenden Digitalfunk-Negativaspekten und Störungen- bzw. Totalausfälle spricht deutlich dafür, wie schlecht es um das generelle Projekt selbst bestellt ist.

e) Lt. Videotext des HR vom 27.07.2011 werde der bisherige BOS-Analogfunk in Hessen während der nächsten Jahre noch ausgebaut. Dieser Punkt spricht u.a. bezgl. aller der in diesem Schreiben genannten Punkte wohl gänzlich für sich.

f) Stromausfallüberbrückungszeiten in Not-und Katastrophenfällen:

Überbrückungszeit beim Digitalfunk max. 2Std, beim bisherigen Analogfunk gut 8Std und teils länger. Hauptursache: Beim Digitalfunk senden alle Relaisstationen systembedingt auch ohne anfallenden Funkverkehr mit voller Trägerleistung im Dauerbetrieb. Beim Analogfunk findet nur Sendebetrieb während der unmittelbaren Durchgabe von Funkmeldungen statt. Schon deshalb ist der Digitalfunk bei Not-und Katastrophensituationen im Analogfunkvergleich gänzlich untauglich!

Querverweis auf entspr. Bundesdrucksache vom April 2011.

g) Sogar in Werbeveranstaltungen für TETRA wird von Referenten zugegeben, dass eine Alarmierung über TETRA untauglich wäre und die Abschaffung von Analogfunk ein unverantwortliches Sicherheitsrisiko darstellen würde. Die Berufsfeuerwehr Essen arbeitet mit TETRA-Einsatzstellenfunk (i.W. also nicht Netz). Hierzu heisst es. u.a. wörtlich:

"Wir arbeiten [bei der Alarmierung] mit dem [Analogfunk-]System POCSAG. Es ist das ausgereifteste, stabilste, sicherste und schnellste System weltweit." Von einer Alarmierung über Tetra wird dringend abgeraten. "Für eine Alarmierung über Tetra wäre Versorgungskategorie 7 nötig. [also viel mehr Sender; Bayern plant 4]" Außerdem sei der Sprechfunk und die Alarmierung über ein und das selbe System fahrlässig. "Wenn die Basisstation ausfällt, muss wenigstens noch alarmiert werden können."

6. Kommunikationsreserven:
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Beim Analogfunk: jeweils unabhängiger 4m + 2m Bereich + Handynetze = insgesamt gut 3 jeweils unabhängige Kommunikationsmöglichkeiten.

Beim geplanten Digitalfunk: nur EIN Funknetz. Bei Systemstörungen bzw. Ausfällen verbleibt nur noch EINE Kommunikationsreserve (das normale Handy). Der BOS-Digitalfunk läuft im Vergleich zum bisherigen Analogfunk u.a. auch über PC-Server. Am 3.10.2010 "der Super-GAU" für Niedersachsens Polizei: Für rd. 2 Tage war deren Bearbeitungssystem NIVADIS wegen eines Serverfehlers komplett lahmgelegt. Durch die Computer-Panne war die Arbeit der Polizei nach internen Angaben seit Sonntag teilweise wie gelähmt. Der Streifendienst oder die Aufnahme von Unfällen und Straftaten sei zwar wie gewohnt weitergelaufen. Anders als üblich konnten die Beamten anschließend aber die Fälle nicht mehr in das Computer-System eingeben. Dasselbe am 27.06.2012 ganztags. Eine normale Arbeit sei in beiden Fällen überhaupt nicht mehr möglich gewesen.

Wesentlich schlimmere Folgen von Störungen/Totalausfällen als zeitweise nicht telefonisch erreichbar zu sein, sind jedoch bei einem sicherheitsrelevanten System -im konkreten Fall des Polizei-Feuerwehr-und Rettungs-Digitalfunks - zu befürchten. Als unmittelbare Folge können Einsätze, wenn überhaupt, nur noch sehr verzögert beschickt werden. Speziell im Rettungsdienst sind evtl. tödliche Folge für den Betroffenen zwangsläufig zu erwarten.

Man darf auf die Rechtfertigung der Digitalfunkbefürworter-und Verantwortlichen in solchen Fällen gespannt sein.

Genau an diesen Folgen schrammte Sachsen-Anhalt während des Hochwassers Juni 2013 "nur um Haaresbreite" vorbei. Hier drohte in Magdeburg-Rothensee ein wichtiger Vermittlungsknotenpunkt für den BOS-Digitalfunk buchstäblich abzusaufen und somit langfristig auszufallen. Es hätte mind. 3 Stunden gedauert, ersatzweise nach Niedersachsen auszuweichen um die Funkvermittlung wieder zu aktivieren sagte Sachsen-Anhalts Innenminister Stahlknecht. Solange wären Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, THW, etc..von jeglicher Digitalfunk-Kommunikation abgeschnitten gewesen.

Die sich hier stellende Frage nach der beabsichtigten Verbesserung der Sicherheit für Einsatzkräfte/Bevölkerung durch die BOS-Digitalfunkeinführung sollte im Interesse von Digitalfunkbefürwortern bzw. Verantwortlichen besser unbeantwortet bleiben.

7. Laufende Digitalfunk-Betriebskosten
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I.d.R. fallen Betriebskosten fakultativ (zusätzlich) zu den Anschaffungs-und Installationskosten an. Lt. mir vorliegendem Kostenverteilungsplan für alle Bundesländer vom Juli 2009 -in der Folgezeit z.Zt. nichts Gegenteiliges bekannt - müssen viele Kommunen, Bedarfsträger, etc.. mit teils erheblichen Mehrkosten als zu Analogfunkzeiten rechnen.

Erwähnte Betriebskosten sind in fast allen Bundesländern um mind. das Doppelte, teils noch höher. Z.B. Bayern lt. ersten vorsichtigen Schätzungen rd. 80 Mio/ Jahr, beim Analogfunk rd. 10Mio Euro pro Jahr - eine rd. 8-fache Kostensteigerung. Brandenburg: Beim Digitalfunk rd. 5Mio, beim Analogfunk 2Mio jährlich.

Die Digitalfunkbetriebskosten setzen sich u.a. im Saarland wie folgt zusammen: Einer Art "Grundgebühr für jedes Endgerät" und die "Aufteilung nach dem Funkaufkommen der einzelnen BOS-Bedarfsträger". Das erinnert z.B. an Grundgebühren für Handys, und deren Minuten-Verbindungspreise.

Sarkastisch angemerkt, dass hoffentlich eine "BOS-Flatrate" z.B. für Textkurznachrichten bzw. Pager-Alarmierungen vereinbart wurde.

Als ein kommunales Kostenrisiko somit erscheint die "Aufteilung nach dem Funkaufkommen" - insbesondere bei Grosseinsätzen - bzw. Schadensereignissen mit entsprechend viel Funkverkehrsaufkommen.

Anders gesagt: Viel Funkverkehr = hohe Verbindungskosten für den jeweiligen BOS-Bedarfsträger bzw. die jeweils betroffene Kommune.

Bei Grosseinsätzen bzw. Grosschadenslagen wird der anfallende BOS-Digitalfunkverkehr für die Betroffenen ein "teueres Vergnügen". Hoffentlich weigert sich nach evtl. Digitalfunk-Einführung keine Feuerwehr bzw. BOS-Hilfsorganisation zum Einsatz auszurücken, weil wegen abzusehenden starken BOS-Digitalfunkverkehr das zugewiesene Finanzbudget gesprengt wird.

8. Digitalfunk in anderen Ländern:
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U.a. Grossbritanien und Holland betreiben das techn. identische für Deutschland beabsichtigte TETRA-Digitalfunksystem, wobei es in beiden Ländern "alles andere als rund läuft"...

England beabsichtigt spätestens im Jahr 2016 den Tetra-Digitalfunk-Totalausstieg. U.a. führt Geoff Stuttaford von der britischen Polizeigewerkschaft seit der Digitalfunk-Inbetriebnahme im Jahr 2000 immer wiederkehrende Probleme u.a. in Wohnungen, Unterführungen usw. an. Derartiges gab es zu Analogfunkzeiten nicht so häufig. In Grossbritanien traten lt. BBC allein zwischen 2005 und 2008 gut 93 teils schwerwiegende Störungen bzw. Totalausfälle auf, insbesondere bei Grosseinsätzen. Das britische Digitalfunksystem "Airwave" und das deutsche "BOS-NET" arbeiten wie erwähnt, beide mit identischer TETRA-Grundlage. Versand der zugrundeliegenden Webseiten gerne auf entsprechende Anfrage. U.a. britische Polizisten sind angehalten, bevorzugt SMS-Nachrichten per Digitalfunk zu übermitteln und nur im Notfalle Sprechfunkverbindungen mit ihrer Leitstelle aufzunehmen. Hauptgrund: Explodierende Betriebskosten!

Dasselbe kommt wohl auch auf Deutschland zu. Immer mehr Bundesländer sprechen offen über eine Kostenumlegung auf die Nutzer. Hierzu liegen mir wie erwähnt, mit Stand 2009 belastbare Infos vor. Sprich, die Kommunen sollen voraussichtlich die Kosten der Funkgespräche, welche z.B. ihre Feuerwehren, verursachen, an den kommerziellen Betreiber des Deutschen Behördenfunknetzes Alcatel-Lucent Digitalfunk Betriebsgesellschaft zahlen. Das gleiche gilt auch für die Funkkosten aller anderen Hilfsorganisationen. Der bisherige Analogfunk ist nicht mit derartigen Folgekosten verbunden und reichweitenstärker sowie betriebssicherer als der Digitalfunk.

b) Holland: Führende Feuerwehrgewerkschaften fordern im Sept. 2010 wegen grober Mängel und Risiken die sofortige Rückkehr zum Analogfunk. U.a. wegen der Digitalfunkmängel gab es mind. 3 tote Feuerwehrleute zu beklagen. Das niederländische Innenministerium bestätigte erst auf mehrfache Anfragen diese Mängel, worüber sich auch die niederländische Polizei beklagt. Weiterhin Eingeständnis des niederländischen Innenministeriums dass bisher keinerlei TETRA-Digitalfunkerfahrungen bei starker Belastung vorliegen. Gegenteiliges mir bisher nicht bekannt.

Der niederländische Telegraaf vom 30.07.2011 berichtete von fortlaufenden Wartungsarbeiten/Softwareupdates beim Digitalfunksystem C-2000 wegen immer wiederkehrender Probleme. Dieses sei alle paar Wochen fällig. Während dieser Massnahmen ist der Digitalfunk zwischen 5min und 1,5Std gar nicht nutzbar. Einsatzkräften bleibt nur noch das Telefon zur Einsatzkoordination. Nach rd. 10 Jahren der Digitalfunk-Inbetriebnahme kann von Anfangsstartproblemen nunmehr keine Rede sein! Vielmehr erweist sich das Digitalfunksystem alles andere als betriebsstabil. Das belegt auch der mehrstündige Digitalfunk-Totalausfall Anfang der Woche 23.-25.Juli 2011 in Rotterdam. Hier konnten weder Einsatzkräfte miteinander funken, noch die U-Bahn fahren.

Im Oktober 2011 kam es in holl. Zeland zu einem rd. 5std. Digitalfunk-Totalausfall. Alle Einsatzkräfte konnten währenddessen nur per Telefon/Handy miteinander kommunizieren.

Zumindest in Holland und Grossbritanien erweist sich der Digitalfunk als überhaupt nicht belastungsfähig. Insbesondere bei Grosseinsätzen und viel Funkverkehr kollabieren die Funksyteme ständig.

c) Beim Attentat/Amoklauf auf Utoya in Norwegen am 22.07.2011 versagte lt. Süddeutscher Zeitung vom 12.08.2011ein "neuartiges Funksystem. Deswegen trafen viele Polizisten mit grosser Verspätung am Einsatzort ein und konnten sich nicht richtig koordinieren. Bei diesem "neuartigen Funksystem" handelt es sich lt. eigenen Recherchen um das seit 2009 im Wirkbetrieb befindliche und weitgehend identische für Deutschland geplante TETRA-System.

9) Praktische Erfahrungen von dt. Einsatzkräften
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a) Ein stellvertr. Beispiel von vielen: Gemeinde Niedernhausen bei Wiesbaden. Während der Silvesternacht 2012/2013 kam es zu einem Hochhausbrand. Ein Feuerwehrangriffstrupp verlor fast permanent den Digitalfunk-Kontakt mit dem sich vor Ort befindlichen Einsatzführer. Während einer schlagartigen Brandausdehnung (Durchzündung) wusste der Einsatzführer nicht, ob die Kameraden noch wohlauf sind. Später stellte sich heraus, dass der Angriffstrupp den Brand ohne Unterstützung unter Kontrolle bekam.

b) Sich häufende Klagen dass Digitalfunkgeräte wiederholt nicht erreichbar sind, bzw. sich während des Sendebetriebs auf Einsatzstelle gegenseitig blockieren. Ein sendenes Digitalfunkgerät stopft regelrecht die Empfänger aller sich in der Nähe befindlichen anderen Digitalfunkgeräte regelrecht zu. Hauptursache für die gegenseitige Blockade: Völlig unbrauchbar aufgebaute Empfangsteile mit schlechten Grossignaleigenschaften. Derart massiv treten solche Probleme nicht beim Analogfunk auf.

c) Sich häufende Klagen über schlechte Audiowiedergaben der Digitalfunkgeräte: Die Gegenstellen hören sich vielfach sehr gepresst und deshalb unverständlich an. Hauptgrund: Zu starke Datenkompression beim Digitalfunk um Verbindungskapazitäten einzusparen. Derartiges tritt nicht beim Analogfunk auf.

d) Beim Digitalfunk (insbesondere bei verschlüsselten Verbindungen) muss zwischen Drücken der Sprechtaste und Absetzen der Meldung die Verbindungsherstellung abgewartet werden (durchaus mehrere Sek. Dauer) Die Analogfunkpraxis (Sprechtaste drücken, und sofort die Meldung absetzen) ist somit nicht praktikabel.

Niedernhausens Feuerwehr zog wegen o.g. Ereignisse die Notbremse und wechselte im Jan. 2013 mit sofortiger Wirkung zum bisherigen Analogfunk zurück.

Auch zahlreiche andere Nutzer beklagen eklatante Mängel beim täglichen Digitalfunkbetrieb und behalten deshalb bis auf Weiteres den Analogfunk bei. U.a. die Feuerwehr und Rettungsdienste in Trier monieren lt. Pressemeldung vom 30.03.2013 (Trierischer Volksfreund) u.a. die hier erwähnten Punkte "schlechte Verständigung", "mangelhafte Bedienung", "grosse Reichweitenmängel" bzw. instabile Funkverbindungsqualität.

Schleswig-Holstein: U.a. die Polizei der Kreise Storman, Lauenburg, und Ostholstein beendeten nach teils nur 3 Wochen Ende April 2013 den gesamten Probebetrieb. U.a. kommt es zu fast permanenten Verbindungsabbrüchen zwischen Polizei-Leitstellen und Einsatzkräften. Auch würden lt. vorliegenden Infos Hochhäuser teils starke Störungen verursachen. U.a. Querverweis auf "Lübecker-Nachrichten-Online" vom 3.Mai.2013.

Auch brächen lediglich bei Starkregen immer wieder die Funkverbindungen zusammen. Im übrigen seien die Gesprächsverbindungen teils derart schlecht, dass man den bisherigen Analogfunk bevorzuge.

Als bisher traurig-gefährliche Höhepunkte erwähnen die "Lübecker-Nachrichten“ zwei Polizeieinsätze in Lübeck. Beim ersten Polizeieinsatz im Okt. 2013 befanden sich Polizisten auf der Verfolgungsjagd nach einem Gewalttäter und benötigten dringende Unterstützung. Ihr Digitalfunk-Notruf kam anstatt bei der zuständigen Leitstelle, bei einem Streifenwagen auf der gut 75 km entfernten Ostseeinsel Fehmarn an.

Beim zweiten Polizeieinsatz im Febr. 2014 in der Lübecker Altstadt konnten Polizisten keine dringend benötigte Unterstützung per Digitalfunk anfordern.

In beiden Fällen forderten die Digitalfunkprobleme nur glücklichen Umständen geschuldet, leicht verletzte Polizeibeamte.

Soweit die wichtigsten Mängel und Risiken des Digitalfunks in Kurzform. Jeder private Arbeitgeber würde bei Inverkehrbringen mangelhafter Arbeitsmittel - bzw. Materialien sehr bald mit rechtlichen Problemen konfrontiert werden - dies insbesondere im Havarie-bzw. Unglücksfall. Offenbar wird mit der Digitalfunkeinführung primär Lobbyismus im Interesse der Hersteller/Betreiber betrieben, statt eine tatsächliche Verbesserung für Einsatzkräfte und Bevölkerung.

Für weitere Rückfragen/ergänzende Infos stehe ich Ihnen gerne kurzfristig zur Verfügung.

 

dazu erreichte uns noch folgende Ergänzung:

 

Unter Pkt 9 "Praktische Erfahrung von dt. Einsatzkräften" wäre der Vollständigkeit halber noch die jüngsten gründlich schiefgelaufenen Digitalunk-Tests der Berliner Polizei zuergänzen.

Auch fehlt unter Pkt. 9 der Hinweis dass für die analoge 
Polizeifrequenzkoordination bzw. dessen Zuteilung entgegen dem Berliner-Morgenpost-Beitrag nicht das BMI sondern ausschliesslich die BnetzA zuständig ist. Im übrigen ergab ein Gespräch mit einem anderen Funktechniker-Insider vor ca. 2Std, dass eine Versteigerung von analogen Polizeifunkfrequenzen durch die BnetzA keineswegs geplant ist. Auch dies wird im Morgenpost-Beitrag fälschlicherweise anders dargestellt.

Bemerkenswert ist Ihre Erwähnung (von Dr. Mutter), dass Sie offenbar mehrere Polizisten als Patienten haben, welche seit dem Tragen der Tetra-Endgeräte unter massiven Gesundheitsproblemen leiden. So schnell hätte ich selbst nicht damit gerechnet. Salopp gesagt, scheinen die Tetra-Endgeräte in der Tat auch auf kürzere Zeiträume gesehen "wahre Strahlenkanonen" zu sein. Das normale GSM-Handy erscheint dagegen wie "ein Kindergeburtstag".

Mit freundlichen Grüssen
(anonyme Veröffentlichung, der Name ist dem Verein bekannt.)

3.6.2014: TETRA-Funk in Berlin funktioniert nicht:

 

http://www.morgenpost.de/berlin/article128660499/Bei-der-Berliner-Polizei-herrscht-Funkstille.html

Auszug:

Bei der Einführung des Digitalfunks droht der Berliner Polizei ein Fiasko. Wie mehrere Polizeiführer bestätigen, ist das neue System weit davon entfernt, im Einsatz richtig zu funktionieren. Dies hätten mehrere Tests ergeben, heißt es. Dabei drängt die Zeit – denn nach Vorgabe des Bundesinnenministeriums muss in allen Ländern bis zum 31. Dezember 2014 der bislang genutzte analoge Funk abgeschaltet, die Frequenzen verkauft werden.

Die gravierenden Mängel seien in sieben Monaten nicht zu beseitigen, so die Polizeiführer. Auch ein Belastungstest Ende Mai sei erfolglos abgebrochen worden. ...

 

Die Bilanz der vergangenen Tests ist nach vorliegenden Informationen allerdings niederschmetternd: Bereits vor zwei Monaten sollte probeweise komplett auf den Digitalfunk umgeschaltet werden, das System ist einem Insider zufolge aber zusammengebrochen, der Testlauf wurde bereits nach zwei Minuten beendet. "Die Einheiten konnten nicht miteinander kommunizieren, das war innerhalb weniger Sekunden erkennbar", so der Beamte.

"Niemand konnte funken, es war peinlich." Am 26. Mai dann der zweite Versuch. Um 6.30 Uhr wurde auf digital umgeschaltet. "Wir hatten wieder die gleichen Probleme. Die Einsatzleitzentrale konnte nicht mit den geschlossenen Einheiten und den Funkstreifenwagenbesatzungen sprechen", so ein anderer Polizeiführer. "Wir reden hier von dem gesamten Sicherheitsapparat der Berliner Polizei, von mehr als 12.000 Beamten." ...

4.1.2014: (Mitteilung von Dr. Joachim Mutter)

 

Polizisten befürchten Gesundheitsrisiken durch digitale Handfunkgeräte

 

„Vor fast drei Jahren hat die Trierer Polizei von Analog- auf Digitalfunk umgestellt. Jetzt verlangen Polizisten die Abschaffung der stark strahlenden Handfunkgeräte. Sie befürchten große Gesundheitsgefahren durch die teure neue Technik. Die Polizei-Leitung weist die Vorwürfe zurück[…]

 

… Bei der Trierer Polizei sind die alten Analogfunkgeräte im Mai 2011 gegen moderne Digitalfunkgeräte ausgetauscht worden. Eine Dienstanweisung aus Mainz vom 12. Dezember 2013 sorgt nun allerdings für Verunsicherung im Umgang mit den Handfunkgeräten (Handheld Radio Terminal, HRT): „Die Nutzung von HRT ist in Fahrzeugen grundsätzlich nicht zulässig!“, teilt die zum Mainzer Innenministerium gehörende Autorisierte Stelle Digitalfunk nicht nur den rheinland-pfälzischen Polizeidienststellen per Dienstanweisung mit, sondern auch allen anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, die auf Digitalfunk umgestellt haben.

 

… Die von den Funkgeräten erzeugten elektromagnetischen Felder würden von den Fahrzeug-Karosserien reflektiert. Dadurch könne es „in ungünstigen Fällen bereits nach wenigen Minuten zu Überschreitungen der gesetzlichen Grenzwerte kommen“, heißt es in der geheimen Betriebsregelung, die dem Volksfreund vorliegt. Nicht nur im reinen Sendebetrieb, sondern auch im Passiv-Modus würden die Geräte Wellen erzeugen, die „auf den menschlichen Organismus und elektronische Geräte einwirken.“ Dies könnten zum Beispiel Herzschrittmacher betreffen.“

 

Mehr…
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Polizisten-befuerchten-Gesundheitsrisiken-durch-digitale-Handfunkgeraete;art806,3775584

 

 

 

Kommentar:

 

Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass die sogenannten Eigensicherheitsberater der Polizeiinspektion Trier ihren Dienstherren die Vertuschung von Gesundheitsgefahren vorwerfen. Man fordert zur Rückkehr der Analoggeräte auf, wenigstens solange, die Gefährdungsquellen nicht beseitigt sind.

Lesen Sie auch: Kommissare: „Dienstfähigkeit stark gefährdet“

https://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Kommissare-Dienstfaehigkeit-stark-gefaehrdet;art806,3775609

 

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Dass man seitens der Behörde ein Nutzungsverbot im Auto ausspricht ist immerhin ein Zugeständnis des Gefährdungspotentials.  Letzteres ist bekanntlich auf den Wirkungseffekt des Faradayschen Käfigs zurückzuführen – dies gilt allerdings nicht nur für die hier thematisierten Funkgeräte, sondern gleichermaßen auch für Handynutzung im Auto!

 

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher Käfig

 


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LN online
26.11.2013

Kiel

Wird der Digitalfunk zum Millionengrab?

Weiterhin schwerwiegende Probleme. Innenministerium fordert zusätzliche elf Millionen Euro. Fertigstellung weiter nicht in Sicht.

Der Aufbau des Digitalfunknetzes in Schleswig-Holstein wird immer teurer: Das Kieler Innenministerium hat für den Haushaltsentwurf 2014 zusätzliche elf Millionen Euro beantragt, um die nach wie vor gravierenden Technikprobleme zu lösen. Weitere fünf Millionen Euro werden für den Bau neuer Gebäude und Basisstationen veranschlagt. Vom Bund der Steuerzahler kommt massive Kritik.

Kommentar zum Thema: Bärendienst

Bereits jetzt hat das System, das eigentlich schon zur Fußball-WM 2006 flächendeckend zur Verfügung stehen sollte, 56 Millionen Euro Steuergelder verschlungen. Weitere acht Millionen Euro pro Jahr kostet der laufende Betrieb. Während Hamburg die Umstellung auf das Digitalnetz sowohl für die Polizei als auch Feuerwehren und Rettungsdienste längst vollzogen hat, wird in Schleswig-Holstein weiterhin nur im Probebetrieb gefunkt. In manchen Ecken im Land, darunter die Lübecker Innenstadt und Teile von Pinneberg, funktioniert die Funkanbindung schlecht bis gar nicht. „Für die Beamten im Dienst kann das lebensgefährlich sein“, sagt Karl-Hermann Rehr, Geschäftsführer der Polizeigewerkschaft GdP in Kiel.

Das Innenministerium unter Andreas Breitner (SPD) räumt ein, dass die Planungen für das Digitalfunknetz aus heutiger Sicht in einigen Punkten unzureichend gewesen seien. „Wir müssen deswegen jetzt alles daran setzen, einen störungsfreien Betrieb zu ermöglichen“, verteidigt Ministeriumssprecher Thomas Giebeler die Ausgaben. Das habe jetzt Priorität, nicht aber Schuldzuweisungen oder die Suche nach Verantwortlichen. Ein Datum, wann die Umstellung abgeschlossen sein wird, will Giebeler aber nicht nennen. Mit den zusätzlichen Haushaltsmillionen soll unter anderem ein Testlabor angeschafft werden, um neue Komponenten auf ihre Funktionsfähigkeit zu testen (1,4 Millionen Euro). Zudem sollen Antennen vergrößert (500 000 Euro), Ersatzleitungen aufgebaut (eine Million Euro) und fünf weitere Basisstationen (eine Million Euro) angeschafft werden.

Rainer Kersten, Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler in Schleswig-Holstein, bezeichnet die Einführung des Digitalfunks zwar als „absolute Notwendigkeit“. Die Art und Weise der Umsetzung sei aber ein „Armutszeugnis für Schleswig-Holstein“. Dass zum Beispiel die Erreichbarkeit in Gebäuden nur unzureichend gewährleistet sei, hätte jeder Laie erkennen können. Der Aufwand sei völlig unterschätzt worden. Es habe auch viel zu lange gedauert. „Selbst wenn die Technik endlich läuft, erhalten die Beamten ein System, das schon wieder veraltet ist“, kritisiert Kersten. FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki forderte das Innenministerium auf, angesichts der Millionenausgaben die Probleme jetzt „schnellstmöglich zu lösen“.

http://www.ln-online.de/Nachrichten/Norddeutschland/Wird-der-Digitalfunk-zum-Millionengrab

 

23.10.2013: Jetzt kommt es schon in den Öffentlich-Rechtlichen

http://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/ndr/2013/20131023-Tetrafunk-100.html

 

Investitionsruine Tetrafunk: 

Probebetrieb läuft nicht reibungslos:

Kein Geld für Funkantennen in kleinen Dienststellen

Kostenanstieg: Rechnungshöfe sind alarmiert

Langsamer als Smartphones, schlechter Empfang in Gebäuden

 

Und so ganz nebenbei - gesundheitliche Probleme wurden nicht einmal angesprochen...

Interessantes Detail:

 

Ein digitales TETRA Fahrzeug-Funkgerät kostet EURO 2.150.-.

Dafür gibt es einen Zuschuss des Landes Baden-Württemberg in Höhe von EURO 600.-.

 

Das bedeutet, dass jede Kommune für jedes Fahrzeug, das mit dem Digitalfunk ausgerüstet wird, EURO 1.550.- aus eigener Tasche zahlen muss.

 

So teuer???

 

Wäre es nicht sinnvoller, jedem Nutzer einfach ein Smartphone auszuhändigen - bei bereits vorhandenen Netzen und erheblich besserer Leistungsfähigkeit? (auch Fotos, Filme und andere Dateien lassen sich damit senden)

10.10.2013: Kritik am Digitalfunk geäußert

http://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/florstadt/13513732.htm

... Kritik äußerten die Wehrleute am Digitalfunk. Der war beim Innenangriff nach wenigen Metern im Gebäude zusammengebrochen. „Und dass, obwohl erst vor Kurzem ein Update installiert wurde“, bemängelte Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt.

 

Abschaltung des TETRA-Funks wegen derartiger Probleme:

10.10.2013: Information zum TETRA-Funk aus einer e-mail von heute aus Frankfurt am Main:

"... möchte Sie hiermit informieren, daß mir ein Feuerwehrmann der Freiwilligen Feuerwehr in Frankfurt-Seckbach gesagt hat vor einigen Tagen, daß angeblich der Tetra-Funk auf Anordnung des CDU-Politikers Boris Rhein eingestellt wurde. Eine Bekannte aus dem Hochtaunuskreis teilte mir mit, daß in etlichen Taunusorten der Tetra-Funk ausgeschaltet wurde, wahrscheinlich als Konsequenz des Tetra-Funk-Versagens in Niedernhausen an Silvester 2012/2013.
Herr Gutbier von Diagnose-Funk sagte mir gestern, daß er gehört hat, das in Frankfurt/Main der Tetra-Funk abgeschaltet wurde. ..."
 
Interessante Entwicklung

30.6.2013: Der TETRA-Funk funktioniert selbst in Erfurt, wo alles ausgebaut ist, nicht. Auch bei einem kürzlichen Einsatz in Kahla konnten nur 7 von 1000 eingesetzten Beamten zur gleichen Zeit sprechen, außerdem laufen die Kosten aus dem Ruder.Hier der Bericht dazu:

http://www.mdr.de/nachrichten/digitalfunk102_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.html

Und sooo wichtig scheint er ja doch nicht zu sein, wie folgende Mitteilung aus den Hochwassergebieten zeigt:

11.6.2013:

Um stets über die Aktivitäten der THW-Einheiten im Bild zu sein, pendelt der 20-Jährige dauernd zwischen Einsatzorten und Koordinationsstelle an der Enckekaserne in Magdeburg hin und her."204 Ortsverbände aus ganz Deutschland sind hier im Einsatz, da ist viel Kommunikation nötig", so Schwarzer. Anders als Polizei und Feuerwehr würden sich die THW-Einheiten nicht über Funk, sondern mit Mobiltelefonen und E-Mail verständigen. "Das hat sich bewährt." 

http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/1090377_Dem-THW-gehen-die-Helfer-aus.html

DIESE PETITION LÄUFT GERADE !
DIESE PETITION LÄUFT GERADE !

Gemeinde Vornbach (Bayern) lehnt TETRA-Funkmast ab:

23.4.2013: Veröffentlichung eines Berichts von der Gemeinderatssitzung in Vornbach http://vornbach-gegen-tetrafunk.de/aktuelles.php:

"Gleich vorweg: Als sehr positives Ergebnis im Sinne unserer Bürgerinitiative kann die im Gemeinderat Neuhaus einstimmig verabschiedete Ablehnung der Bauanfrage des staatlichen Bauamtes  bzgl. der  Errichtung des TETRA-Funkmastens in Vornbach  vermeldet werden.

Hierfür gebührt allen Gemeinderäten und dem Bürgermeister herzlicher Dank!

Es war schön, miterleben zu dürfen, wie sehr der Informationsabend mit Prof. Buchner  wohl doch den Meinungsfindungsprozess bei den meisten Mandatsträgern mitgeprägt hat.

Einige Gemeinderäte beteiligen sich schon aktiv mit konstruktiven Ideen an der weiteren Umsetzung der in der Unterschriftenaktion von bisher über 400 Unterzeichnern geforderten Vorgehensweise, und haben zum Teil eigene, darüber hinaus gehende Vorschläge. Andere verhalten sich vielleicht noch ein wenig zögerlich.

Fest steht, dass ein allgemeines  Umdenken  zu spüren ist. Und das tut gut! ..."

Anlässlich dieser Gemeinderatssitzung wurde folgender Moratorium-Aufruf verlesen:

 

Moratorium-Aufruf von Gemeinderätin Carola Resch-Wawra (23.4.2013)
"Wir empfehlen bundesweit allen Kommunen, die bisher gefassten Beschlüsse zur Genehmigung von
TETRA-Senderstandorten für den Digitalfunk zu überprüfen und ein Moratorium bei der jeweiligen
Staatsregierung wie nachstehend zu beantragen"
Vornbach moratorium-aufruf_von_gemeinder
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Moratorium Aufruf von Diagnose-Funk
df_tetra-moratorium-bundesweit.pdf
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http://diagnose-funk.org/themen/behoerdenfunk/widerstandskarte/index.php

zeigt eine Karte des Widerstands gegen TETRA-Funk, wo die einzelnen Gemeinden eingetragen sind - es könnten sicher noch einige mehr werden...

Krankenkassen finanzieren TETRA-Funk Ausbau mit
(die ganze letzte Seite des AOK-Heftes)
AOK-Heft 1-2013 TETRA-Funk wird mitfinan
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leider entsprechen die angegebenen Vorzüge nicht den Tatsachen
leider entsprechen die angegebenen Vorzüge nicht den Tatsachen

Die Pulsung des TETRA-Funks mit 17.6 Hz liegt von der (aus der militärischen Forschung) bekannten (Stör-) Wirkung zwischen der von gestörter Orientierung und der Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen.

 

Ein Schelm, wer Arges dabei denkt...

 

"Wie kann ein System mit gepulster Mikrowellenstrahlung eine Krankheit oder Tod bringende Waffe sein - und zugleich, unter Anwendung derselben Frequenzen sowie bei (außer im Naheinsatz) ähnlich niedriger Strahlungsintensität als ein unschädliches Kommunikationsmittel verwendet werden." so der Wissenschaftler Barrie Trower in seinem TETRA-Bericht über die gesundheitlichen Aspekte des (damals für die Einführung geplanten) TETRA-Funksystems im Auftrag des britischen Polizistenverbandes.

Weiterhin stellt er fest: "dass es eine Menge Informationen gibt, die auf eine Schädlichkeit langdauernder niedrigintensiver Mikrowellenbestrahlung für die Gesundheit hinweisen."

 

Das entsprechende Video mit dem Barry Trower - Interview findet sich unter Mobilfunk-Belastung.

http://www.freiewaehler-zell.de/tetra-funkmast.html :

"...Aber nicht nur die Tatsache, dass das neue TETRA-Netz nicht den Anforderungen an ein sicheres, zeitgemäßes Funksystem erfüllt,  machte uns nachdenklich. Es ist auch die Frequenz, auf der TETRA sendet. Eine Frequenz, die ganz nahe bei denen des menschlichen Körpers liegt und daher langfristig bislang noch nicht absehbare Folgen für den menschlichen Organismus haben kann.
Das Bundesamt für Strahlenschutz wies in einer Studie darauf hin, dass abschließend noch keine Entwarnung zu gesundheitlicher Beeinträchtigung der Mikrowellen gegeben werden kann. ..."

 

http://ul-we.de/der-digitalfunk-tetra-ein-sicherheitsrisiko-wieviel-warnungen-braucht-es-noch/

 

Probleme mit dem TETRA-Funk sind nicht neu:

 

http://www.teltarif.de/digitaler-polizei-funk-technologie/news/42502.html?page=2

 

BOS: Digitaler Polizeifunk funkt(ioniert) immer noch nicht

01.05.2011
Seite 2 / 2

Mehrfach vermeidbares Drama

Das Drama um den teuren, nicht funktionierenden digitalen Behördenfunk wäre vermeidbar gewesen. Schon vor fast 20 Jahren hatte die damalige DeTeMobil (Vorläufer von T-Mobile, heute Telekom Mobilfunk) den Behörden angeboten, das damals im Aufbau befindliche Bündelfunknetz (Markenname "Chekker") kostenlos mit zu benutzen, wenn parallel die Sender und Frequenzen auch für zivile Kundschaft nutzbar gewesen wären. Trotz kostenlosen Demo-Versuchsbetriebs und der vertraglichen Zusicherung, auch bei etwaigen Streiks die Funktion des Behördenfunks zu gewährleisten, und trotz Unterstützung durch die Unternehmen Telekom,Motorola und Nokia winkten die Innenminister damals ab.

Ein zweiter Anlauf der Firma Vodafone D2 sah vor, den Polizeifunk über die bestehenden GSM-Handynetze mittels eines erweiterten GSM-Standard namens GSM-BOS unterzubringen. Schon beim Start hätten die Behörden ein weitgehend flächendeckendes Handy-Netz vorgefunden und mittels spezieller Endgeräte und Netztechnik wäre auch ein exklusiver Funkbetrieb mit Push-To-Talk (Drücken auf die Sendetaste) und mit mehreren Teilnehmern auf einem Funkkanal, die alle Gespräche mithören können, möglich gewesen. Fehlende Sendestationen abseits der Ballungsgebiete hätten sich mit staatlicher Hilfe schnell nachrüsten lassen oder mobile Basisstationen hätten vor Ort zeitweise für "Netz" gesorgt.

Das Angebot der Firma Vodafone stieß aber auf grundsatzpolitische Bedenken, da man dem international agierenden Vodafone-Konzern nicht traute. Selbst als die Deutsche Telekom ein ähnliches Angebot vorlegte, wurde mit befürchteten Ausfällen durch Überlast bei Großschadensereignissen oder dem langjährigen SMS-Stau zu Neujahr in den Handy-Netzen argumentiert. Interessierten Feuerwehrleuten, die sich ein Versuchs- und Demo-Funknetz von Vodafone in Würzburg anschauen wollten, sei das vom Dienstherrn verboten worden, hieß es.

Das Ende vom Lied: Von einem funktionierenden Digital-Funk-Angebot für die Behörden sind die Sicherheitskräfte in Deutschland noch meilenweit entfernt. Die Kosten explodieren, die Kassen sind leer.

Probleme im Digitalfunk: Kein rein deutsches Problem

Auch anderen Ländern wird über Probleme mit dem Digitalfunk berichtet: Holländische Feuerwehrleute hatten mit dem Digitalfunk nicht zuverlässig arbeiten können, sie verloren den digitalen Funkkontakt und gerieten in lebensbedrohliche Situationen. In Großbritannien wurden die Polizeibeamte angehalten, nicht mehr zu funken, sondern vom privaten Handy SMS-Nachrichten an die Zentrale zu verschicken, weil ein Rahmenabkommen mit dem privaten Polizeifunknetzbetreiber Airwave (eine Tochter von o2 UK) nur begrenzte Minutenkontingente vorsieht. Mehrminuten wären für die Polizei sehr teuer geworden.

In Deutschland werden teilweise privat angeschaffte Handys von der Polizei benutzt, weil das offizielle analoge Behördenfunknetz zwar trotz aller Widrigkeiten noch recht gut funktioniert, aber mit fast jedem Haushaltsradio oder bei einschlägigen Händlern angebotenen "Scanner"-Empfängern problemlos abgehört werden kann. Auch der Digitalfunk ist nicht so abhörsicher, wie immer berichtet wurde. Mit einem Scanner, einem Notebook und entsprechender Software konnte der (unverschlüsselte) Aachener Versuchsbetrieb von Fachleuten abgehört werden.

 

Auch Behörden sind auf Stromausfälle nicht ausreichend vorbereitet: 

 http://taz.de/!68548/

 

Schwarzenbach
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St. Blasien
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